Das pit – Anwendertreffen | Von der individuellen Digitalisierungsstrategie bis zum digital Twin
Von der individuellen Digitalisierungsstrategie bis zum digital Twin
Die diesjährigen Anwendertage der Heidelberger pit – cup GmbH verschaffte den Teilnehmern einen Überblick über die ganze Breite der aktuellen Entwicklungen und Trends in der Digitalisierung der Bau- und Immobilienwirtschaft. „KOOPERATION | KONNEKTIVITÄT | KOMMUNIKATION“: Diese drei wesentlichen Voraussetzungen für das digitale Management von Prozessen im gesamten Immobilienlebenszyklus bildeten das Fundament, für den inhaltlichen Themenkanon entlang der IT-gestützten Wertschöpfungskette Planen – Bauen – Betreiben. So wurde auf der einen Seite dargelegt, wo und wie verbesserte oder neue Technologien Nutzen generieren: Von Artifical Intelligence (AI) bzw. Maschinellem Lernen, über IoT / Sensorik und BIG Data Analytics, bis zu Blockchain, Mobile und AR/VR – eingesetzt im pit – IT ecoSystem. Andererseits wurde aber auch aufgezeigt, wie das damit einhergehende Potenzial für die jeweils eigene Digitalisierungsstrategie in Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen individuell und methodisch angegangen werden kann, um sinnvoll Nutzen zu generieren. Gemeinsam mit den beiden Unternehmenspartnern, Ing. Günter Grüner GmbH und IP SYSCON GmbH, führte die pit – cup GmbH die über 120 Teilnehmer durch eine Reihe konkreter Beispiele technischer Neuerungen ihrer integrierten Software-Familie. Namhafte Gastredner zeigten anhand realisierter Projekte auf, wie konkrete Herausforderungen im digitalen Immobilien Lebenszyklus mit Unterstützung von pit gelöst und welche Prozesse so weiter optimiert werden konnten. Thomas Bender, Bereichsleiter Produktmanagement & Innovation bei der pit – cup, brachte schon in seiner Eröffnung mit der Überschrift: „Der digitale Zwilling bei pit – Aufbruch in neue Welten“ einen viel beachteten Aspekt auf den Punkt: „Im Mittepunkt der Digitalisierung steht der Mensch in seiner Arbeitswelt. Nur wer weiß, was er will, bekommt auch, was er braucht!“ Zu eben dieser gezielten Willensbildung haben die beiden Anwendertage 2019 mit kenntnisreichen Beiträgen, lebhaften Diskussionen, erhellenden Ausstellungen in einer interaktiven Atmosphäre inmitten der Rokoko-Kulisse des Schwetzinger Schlosses spürbar beigetragen.
Seit über 28 Jahren befasst sich die pit – cup GmbH bereits mit einem durchgängigen digitalen Datenmanagement im Immobilien Lebenszyklusmanagement. Den vor ziemlich genau vier Jahren mit der Veröffentlichung des “Digitalen Stufenplans“ ausgelösten Hype mit BIM und um BIM herum, konnte sie daher erfahren aufgreifen. Und wo noch heute BIM als Begriff in seiner konkreten Ausgestaltung sehr umstritten ist, setzte sie den pit digital Twin als das, worauf es im Ergebnis ja ankommt: Hat der Verantwortliche eines Immobilienportfolios von der Projektentwicklung über die Planung und der Realisierung bis zum Betrieb und zum Um- oder Neubau bzw. bis zum Rückbau eine stringente und aktuelle Transparenz der für ihn relevanten Daten? Der Weg zu diesem Ziel ist für die allermeisten Branchenteilnehmer immer noch ein sehr langer Weg. Jeder steht an einer eigenen individuellen Position, die aber ausbaufähig sein muss. Eine Software, die ihn dabei auch langfristig unterstützt, darf daher vor allem eines nicht: In eine Sackgasse führen. Die Vorstellung des pit – IT ecoSystems und die folgenden detaillierten Ausführungen seiner integrierten Produktbausteine zeigten die bereits weitgehende Perspektive für den pit digital Twin auf. Jedoch nicht etwa als geschlossenes System, sondern offen für Drittsoftware und Technologien, die über Standardschnittstellen auch im Sinne von open – BIM zu im Ergebnis zu einer für den jeweiligen Anwender durchgehenden Systemlandschaft führen – ohne Medienbruch.
In diesem Sinne fand etwa der pit – IFC Builder große Aufmerksamkeit, Stichworte:
pit – CAD mit IFC Import und Export, Interoperabilität in den BIM Iterationsphasen; BIM – Daten anreichern und mit Referenzmodelle arbeiten – „Vom Project Information Model“ zum „digitalen Zwilling“ in pit – FM. Ein beeindruckendes bereits realisiertes BIM2FM zeigte Johannes Oser von der Axel Springer Services & Immobilien GmbH: Den Axel-Springer-Neubau in Berlin. 52.000 m², 13 Geschosse, 1.700 Räume, Arbeitsmöglichkeiten für 3.500 Menschen. Hier stellen die Daten aus dem BIM – Projekt die Grundlage für den späteren Gebäudebetrieb mit pit – FM dar. Ein zudem symbolträchtiges Projekt, denn: „Die Architektur des Neubaus steht synonym für die digitale Transformation von Axel Springer und für die Zusammenarbeit der Zukunft“, so Johannes Oser, und ergänzte: „Das Modell „asBuild“ wird im Dezember 2019 übergeben werden.“
Eine weiteres der vielen Highlights des pit – IT ecoSystem stellt die Integration von pit – FM und dem Rotermund fm.benchmarking dar. Chantal Weiland von der Prof. Uwe Rotermund Ingenieurgesellschaft mbH & Co KG brachte hier das Thema BIG Data Analytics ins Spiel: Denn der wohl größte Benchmarking-Pool für Nutzungs- und Betriebskosten auf Vollkostenbasis in Deutschland kann von jedem Anwender direkt aus pit – FM heraus mit genutzt werden. Für eine Transparenz in Bezug auf die Effizienz der eigenen Immobilien ist dann auch noch ein schneller Vergleich der eigenen Kennzahlen mit den Branchenwerten des fm.benchmarking möglich geworden. In der nächsten Ausbaustufe erwartet die Anwender die Bereitstellung der
Kennzahlen aus dem Benchmarking Pool in der Benchmarking – Cloud plus Visualisierung der internen Kennzahlen und Vergleich mit dem fm.benchmarking in pit – FM.
Von einer sehr interessanten Kennzahl wusste auch Frank Schröder zu berichten. Der Head of Facility Management bei der PHOENIX CONTACT Electronics GmbH spricht gerne von seiner intrinsischen Motivation zu einem disruptiven Wandel, die ihn in den zurückliegenden Jahren geleitet habe. Sein Motto dabei: „Aus Daten Nutzen stiften“! Und das ist ihm und seinem Team in beeindruckenden Weise auch gelungen: Mit der von ihm vorgestellten Building IoT – Lösung führt Phönix Contact die Wartungszyklen nach Nutzung; eine aktuell bedarfsgerechte Klimatisierung, Heizung und Lüftung mit zusätzlichen Komponenten zu E-Mobility – mit Ladekonzept über selbst erzeugten PV-Strom – und einer transparente Steuerung der Energieverbräuche. Dieses und die Vernetzung von Gebäuden mit der Produktion beim Weltmarktführer in der elektrischen Verbindungstechnik, Elektronik und Automation führte laut Benchmark Gebäudemanagement Bad Pyrmont – Ing. Rotermund zu einer jährliche Ersparnis von 1.150.000 € (28,08 €/m² vs. 49,59 €/m²).
Ein weiteres Beispiel aus Gebäudeleittechnik und Energiemanagement sowie der Synergien aus einer automatisierten und bidirektionalen Integration mit pit – FM für die Prozesse im technischen FM zeigte Christian Wild von der ICONAG-Leittechnik GmbH. Dabei stand der optimierte Informationsfluss für Haustechniker und Facility Manager dank einfachem Abgleich mit Gewährleistungsstatus bei Auftragserteilung bzw. vor Rechnungsfreigabe oder bei lnstandsetzungsbeauftragungen mit Detailinformationen zum Objekt im Vordergrund. Im Ergebnis konnte er von der schnellen Identifikation von Kostentreibern durch Transparenz über „Problemanlagen“ beim Facility Manager, der Identifikation unterlassener bzw. mangelnder Wartungsleistungen, sowie einer Qualitätssteigerung beim Ticketing – insbesondere aber auch von der Nutzung künstlicher Intelligenz zur weiteren Automation von Prozessen der Betriebsführung, des Energiemanagements und weiterer technischer Prozesse berichten.
Mit großer Spannung wurde auch der Beitrag von Rainer Mangold erwartet. Als Leiter RealEstate bei der Robert Bosch GmbH stellte er FASOS – das Facility Management Activity and Service Ordering System vor. Über 400.000 Mitarbeiter/innen weltweit greifen dazu per App auf den pit – MapService zu und kommen selbst erklärend über wenige Schritte zum Ergebnis: Start der App und Login > Start FASOS mit individuellen Voreinstellungen > Automatischer Locationplan mit Klick zum „Pin Flagging“ > Nutzen vor eingestellter Kacheln für die Themenzuordnungen > Erstellen Ticket mit ggf. erweiterter Beschreibung > Rückmeldung aus dem Service. Zeitnah von Störungen erfahren mit der Möglichkeit, diese zu bewerten, zu priorisieren und zu beheben, unterstützt bei den relevanten Pflichten der Verantwortlichen im Immobilienbetrieb.
Dem regelkonformen Betrieb und Bewirtschaftung von Gebäuden gilt eine stete und große Sorge der Verantwortlichen. Die Fülle an gesetzlichen, sich immer wieder auch ändernden Vorgaben von europäischer, bundes-, landes- und auch kommunaler Seite nebst der Vielzahl von Normen, Richtlinien und auch organisationsspezifischen Regelwerken lässt ein Damoklesschwert über ihren Köpfen schweben. Harald Tiede, Head of Quality Health-Safety-Environment, und Marco Meyer, Leiter Team Service Bayern, bei der HOCHTIEF PPP Solutions GmbH haben die damit einhergehenden Aufgaben und Herausforderungen strukturiert gelöst. Das zeigten sie anhand ihrer FM-Strategie unterstützt von pit – FM mit dem verbundenen Regelwerks-Informationssystem REGIS von Rödl & Partner.
Wer sich mit Betreiberverantwortung befasst, stößt unvermeidbar auf Fragen zur Organisation der Elektro-Prüfungen. Und kaum ein anderes Unternehmen hat sich mit seiner großen Fachexpertise hier einen so bedeutenden Namen gemacht, wie die MEBEDO GmbH. Heinz Dolzer zeigte in seinem Praxisbericht die wichtigsten Punkte bzw. auch die Stolpersteine bei der Durchführung von Prüfungen auf. Im Mittepunkt die Fragen: Wer darf oder muss, wann, welche Prüfung durchführen, und wie ist sie zu dokumentieren und der Folgetermin zu bestimmen? Einmal mehr zeigten seine Ausführungen, wie bedeutend es für die Anwender des pit – IT ecoSystems ist, dass dieses ggü. komplementären Drittsystemen offen ist: Denn mit dem bidirektionalen Datenaustausch zwischen pit – FM auf der einen Seite und dem von der MEBEDO entwickelte ELEKTROMANAGER stehen den Verantwortlichen auch die Messdaten verschiedenster Prüfgeräte, deren Bewertung und Dokumentation zur Verfügung.
Bekanntlich gehen ca. 40 % der gesamten CO2-Emissionen von Gebäuden aus! Und vor dem Hintergrund des Klimawandels kann gesagt werden: Im Sinne von Green Building sichert keine andere Maßnahme eine schnellere, umfangreichere und nachhaltigere Kostenreduktion und Verringerung der CO2-Emission als die Optimierung in der Flächennutzung! Und exakt hier kommt das strategischen Flächenmanagement der ReCoTech GmbH zum Zuge. Anhand ausgewählter Praxisbeispiele wurde eindrucksvoll aufgezeigt, auf welche Weise die erforderliche Transparenz herbeigeführt und dann auch noch Einsparpotentiale realisiert werden konnten: Industriekunde mit 2.700 Büro-AP am Standort auf ca. 25 Gebäude verteilt. Unterbringung von zusätzlich ca. 240 Engineering-MA im Bestand. Anmietung externer Flächen mit einer Einsparung von ca. 450.000 €/Jahr; Public-Kunde mit Potenzialanalyse nach Veränderung der Amtsstrukturen zeigte, ein Dienstgebäude kann aufgegeben werden. Verortung der ca. 2.800 Mitarbeitern in den verbleibenden Dienstgebäuden. Einsparung von ca. 1,6 Mio. €/Jahr bei den laufenden Betriebskosten; Versorger mit Belegungsplanung durch ReCoTech und Potenzialcheck der verfügbaren Gebäude: Einsparung von ca. 730 T€/Jahr bei den Miet- und Betriebskosten.
Beim Praxisbericht des Landratsamts Rastatt ging es um weitere relevante Prozesse und deren IT-Unterstützung, hier mittels pit – Web. Martin Meier berichtete darüber, wie das Landratsamt etwa Störmeldung, Fahrzeugbuchungen und Raumreservierung online organisiert. Beachtenswert an seinen Ausführungen: Die Vielzahl der verschiedenen unterstützen Prozesse im System: Zu ihnen zählen auch Flächenmanagement, Energiemanagement, Baukostenkontrolle oder auch Buchungen/Reservierungen, Vertragsmanagement und Reinigungsmanagement im pit – Web und zudem die Fahrzeugbuchungen in Abhängigkeit von Personenzahl, geplanten Kilometer mit Buchungszeiten, optionaler Buchung eines Navigationsgeräts und im nächsten Schritt auch der Stellplatzreservierung.
Häufig in der Diskussion über ein digitales Immobilienmanagement aus dem Blick verloren, aber ebenfalls bedeutende Thematik gerade auch für Kommunen, ist das gesamte weitere Umfeld der Grünanlagen und der Straßen. Andreas Malec von der IP SYSCON GmbH zeigte in seinem Beitrag, wie mit dem Zusammenspiel von pit – Kommunal, GIS, CAD und mobilen Anwendungen die Gesamtheit einer Liegenschaft erfolgreich organisiert und kaufmännisch gesteuert werden kann. Seine Projektbeispiele zeigten auf, wie das Liegenschafts- und Gebäudemanagement, das von Natur, Umwelt und erneuerbaren Energien, die Ver- und Entsorgung, aber auch das Straßen- und Grünmanagement (mit Baumkataster und Spielgeräten) sowie die Planung neuer Projekte aus einer Hand erfolgreich organisiert und kaufmännisch gesteuert werden kann.
Mit seinem Bericht zum Thema Mobile Begehungen mit Checklisten und Messwertdokumentation zeigte Patrick Mack von der Ing. Günter Grüner GmbH, weitere Neuigkeiten aus der pit – Entwicklung. Am Beispiel des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE führte er die Teilnehmer durch papierlose Kontrollrundgänge mit Checklisten, die Erstellung digitaler Dokumentationen und den nutzenstiftenden Einsatz von Tablets, Smartphones und QR-Codes. Und auch das Team der pit – cup GmbH präsentierte den Besuchern eine Fülle nützlicher Neuerungen aus den letzten 12 Monaten.
• IoT und pit: Technologiepartnerschaft mit T-Systems. Stichworte Integration der T-System IoT – Lösung Building Monitoring & Analytics (BMA) in pit – IT ecoSystem, Realisieren eines ersten ShowCases am Standort Berlin, Ausstattung von Arbeitsplätzen und Besprechungsräumen mit Sensorik. Umsetzung eines UseCase im Bereich Flächenmanagement.
• IoT und pit – FM: Integration von Push – Buttons in pit – FM zur Beauftragung von Serviceleistungen bei der Rohde & Schwarz im Werk Teisnach. Stichworte hier: Sensorik und Steuerung; Auslösung von Benachrichtigungen, Elektronische Informationssysteme, Smarte Schalter, Entsorgungsanforderungen; Störmeldungen, Reinigungsmängel, Reinigungszufriedenheit, Cateringanforderungen oder auch Raumbuchungen und Freimeldungen
• IoT und pit – FM: Sensoren einsetzen und vielfach nutzen. Stichworte: Auslösung bei Temperatur Über- und Unterschreitung im Serverraum; oder eines Auftrages zur Türwartung, eines Ereignis wenn Fenster nicht nach 19:00 Uhr geschlossen wurden, oder zum Leeren des Briefkasten, wenn der Gewichtssensor einen Wert > 1g liefert.
• KI und pit – FM: Der KI Voice Assistant mit Live Demo. Hier wurde auf Basis etablierter KI-Technologie ein neue Mensch-Maschine-Schnittstelle für die pit – Produkte entwickelt.
• pit – Mobile: Indoor – Navigator. Integration der Deep Map Technologie / Indoor – Navigation in die mobilen Anwendungen mit Heidelberg Mobil. Stichworte: Automatische Verortung im Bereich Störmelde- oder Mangelerfassung. Ortsbasierte Filter für Daten in der Umgebung (z. B. Aufträge, abzulesende Zähler), Orientierung innerhalb eines Lageplans. Einsatzgebiete für Deep Map TM im FM – Umfeld; Navigation zu Aufträgen, Wegeoptimierung, Allgemeine Orientierung unter Betrachtung von Metadaten (Schließzeiten, Baustellen etc.).
• pit – Mobile & Smartwatch: Ermöglicht die Erweiterung bestehender Prozesse um zusätzliche Funktionalitäten. Stichworte: Dringende Informationen noch schneller abrufbar, Automatischer Datenabgleich zwischen Telefon und Uhr, z. B. für Übersicht zum Tagespensum, Abarbeiten von Aufgabenlisten, Unterstützung bei der Zeiterfassung, gängig für Apple Watch und Android.
• pit – Mobile: Schlanke Apps für mobile Prozesse als Teil des pit – IT ecoSystem. Stichworte: Störungsmanagement (Ticketing); Auftragsannahme- und bearbeitung, Zählwerterfassung, TGA-Datenerfassung, Baumängelmanagement.
• pit – APAD 4.0: Wiederkehrende Aufgaben vom System vollautomatisch ausführen. Mit pit – APAD können Daten automatisiert zyklisch und vollautomatisch geplant, erstellt, durchgeführt und überwacht werden.
• pit – IFC Builder: Die pit – CAD Planungswerkzeuge sind BIM-ready: Stichworte: pit – CAD mit IFC Import und Export, Projektverwaltung mit GAEB – Schnittstelle und FM – Anbindung, TGA – Templates für den BIM – Prozess, Anbindung der pit – Mobile Lösungen für die TGA Interoperabilität in den BIM Iterationsphasen; BIM Daten anreichern und mit Referenzmodelle arbeiten; „Vom Project Information Model“ zum „Digitalen Zwilling“ in pit – FM.
• pit – Cloud Connector: Einfache Erfassung der alphanumerischen Daten in einem BIM-Projekt mit dem Revit – Plugin. Stichworte: Automatisierter Abgleich der Kataloge; nun die relevanten Daten „as buildt“ in die Betriebsphase überführen.
• Barcode Interface: Barcodes oder QR – Codes scannen und offline zwischenspeichern. Stichworte: Daten an den pit -Barcodescan Client übertragen, Client sendet die Daten an pit – FM Webservice, pit -FM verarbeitet die Daten (via Klassenformeln), pit – FM sendet Rückmeldung über verarbeitete Daten.
• Energiemanagement: Erfassen, Speichern und Aufbereiten von Verbrauchsdaten zur Erzeugung von Energiekenndaten mit GLT – Schnittstelle. Stichworte: Generiert Ereignismeldungen für schnellere Reaktion; vollautomatisierter Erfassung der Zählerstände und Verbräuche im System; Aufdecken verdeckter Verbräuche; Langzeitüberwachung von Anlagen in pit – FM.
Die Vorstellung der Neuigkeiten in Präsentationen und Ausstellungsständen sowie die konkreten Einblicke in realisierte Kundenprojekte wurden in den Pausen ebenso diskutiert, wie eine Reihe grundlegender Fragen zur weiteren Transformation in die Digitalisierung der Bau- und Immobilienwirtschaft. Vier Jahren sind bereits vergangenen seitdem das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur den vielbeachteten „Digitalen Stufenplan“ veröffentlichte, über den BIM als Begriff massiv an Aufmerksamkeit gewann. Seither hat sich BIM als zentrales Synonym für ein durchgängiges digitales Datenmanagement manifestiert. Und im Ergebnis waren sich die eingeladenen Referenten und Teilnehmer auch einig: Die Technik dafür ist bereits da. Und die pit – cup hatte an den beiden Tagen in Synergie mit ihren strategischen Partnerunternehmen aufgezeigt, dass sie mit dem pit – IT ecoSystem und dem pit digital Twin überzeugend aufgestellt ist und die Anwender so unterstützt, dass sie schrittweise und mit individueller Digitalisierungsstrategie den Weg in der Transformation erfolgreich weitergehen können.
Doch reicht die Konnektivität der bereitgestellten IT bereits aus, um aus Sicht der Bauherren, Eigentümer und/oder Mieter das umfängliche Nutzenpotenzial eines durchgängigen und weitestgehend absprachefreien digitalen Datenmanagements zu tatsächlich zu erschließen? In der Abschlussdiskussion wurden auch Aspekte angesprochen, die da auch noch Hindernisse sehen: So habe sich erwiesen, dass die mit BIM weithin einhergehenden Assoziationen zu Methoden, 3-D Modellen, IT – Anforderungen und oder Schnittstellen mit den erforderlichen Standardisierungen bei weiten noch nicht ausreichen oder einheitlich genug sind, um ein durchgängiges digitales Datenmanagement zu ermöglichen, zeigte sich etwa Siegfried Wernik, Inhaber der dn-berlin consulting GmbH und Vorstandsmitglied bei buildingSMART e.V. , sicher. „BIM ist eher ein Mindset, welches zwar die Richtung weise, aber weniger ein Model sein. Und für ein durchgängiges digitales Datenmanagement sind weitere Austauschformate und Schnittstellen erforderlich. Denn BIM – Modelle sind bisher nur durch das Standardformat IFC beschrieben. Und IFC nur der Datencontainer. Um aus den Teilmodellen die dann relevanten Informationen für den Gebäudebetrieb zu erhalten, bedarf es auch Standards zu den Inhalten, den „Packlisten“ gewissermaßen“, so sein Appell.
Auch stünden einer Optimierung des Nutzens aus der Digitalisierung oft noch die unternehmens- oder verwaltungsinternen Strukturen im Wege. So seien die Verantwortlichkeiten für Bau- und Umbau einerseits und Betrieb andererseits häufig noch getrennt. Rainer Mangold machte da deutlich, wie vorteilhaft sich die Zusammenlegung dieser Verantwortlichkeiten bei der Robert Bosch GmbH in dem von ihm geleiteten Bereich RealEstate ausgewirkt haben: „Ob Neubau, Umbau oder Erweiterung, wir können die Projekte vom Ende herdenken und planen.“ Die ausführlichere Darlegung der daraus resultierenden Vorteile könnte einen eigenen Anwendertag füllen.
Nicht zuletzt wurde die bestehende HOAI in ihrer jetzigen Struktur kritisiert. Der über das durchgängige digitale Datenmanagement herbeigeführte Mehrwert, ließe sich nicht denjenigen zuordnen, die ihn in den einzelnen Phasen der Wertschöpfung generierten. Da bedürfe es neuer Geschäftsmodelle. So müsste das anfänglich höhere Investment in die aufwendigere Dokumentation, die ja vor allem dem späteren Betrieb zunutze kommt, rückwirkend auf Basis des erzielten Gesamtnutzens honoriert werden können. Die HOAI sei in einer Zeit geschaffen, in der die heutigen Techniken bei weitem noch nicht absehbar waren. Sie fördere eher das Silodenken, wo stattdessen Kollaboration erforderlich sei, um den Nutzen von BIM und der Digitalisierung zu optimieren.
„Ein erfolgreicher Einsatz von BIM für die Erstellung eines Bauwerks mit dem Ergebnis eines Digitalen Zwillings im Betrieb setzt aber die Bereitschaft zur Kollaboration der beteiligten Unternehmen voraus“, zeigte sich Dipl.-Ing. Thomas Bender abschließend überzeugt. Die Tradition der getrennten Gewerke erschwere oft noch die Bereitschaft zur Transparenz und zum Einbringen in gemeinsame Datenmodelle. Es fehle heute nicht mehr an der IT für ein durchgängiges digitales Datenmanagement. Vielmehr gehe es auch um eine neue Kultur der konstruktiven Zusammenarbeit. Dieser Wandel braucht natürlich seine Zeit. Doch die bereits vorhandenen weiteren Technologien, wie KI, VR/AR, Sensorik, BIG Data, Cloudmanagement u.v.m. beförderten diesen bereits. „Und wir kommen da weiter, wenn wir stets vor Augen haben: Im Mittelpunkt steht der Mensch. Die Technologie ist nur das Mittel. Sie muss die Menschen, die Orte, die Prozesse, die Tools und die Daten zusammenbringen. Auch deswegen laden wir die Anwender künftig gerne ein, sich schon früh einzubringen, wo es um die weiteren Entwicklungsschritte des pit – IT ecoSystem geht und wo das gewünscht ist.“ Die pit – Anwendertage 2019 dürften den Teilnehmern das sehr gute Gefühl mitgegeben haben, auf ihrem Weg in die weitere Digitalisierung einen starken Partner an ihrer Seite zu wissen.
Unter Mitwirkung von:
Das Team der pit – cup bei den Anwendertagen.
veröffentlicht am 07.10.2019